Nach einer erlittenen Hirnschädigung, wie ein Schädelhirntrauma oder ein Schlaganfall kann die sog. kognitive Belastbarkeit reduziert sein. Patienten:innen berichten sehr häufig von einer verminderten Belastbarkeit. Dabei ist die Konzentrationsfähigkeit deutlich eingeschränkt; manchmal können sich Betroffene lediglich 30 Minuten bis zwei Stunden konzentrieren. Wenn die Belastungsgrenze erreicht ist, berichten viele, dass sie „nichts mehr können“, „schlagartig nicht mehr geht“. Häufig ist die Grenze dann schon überschritten und sie benötigen eine Pause oder Auszeit. Oft liegt dazu eine erhöhtes Schlafbedürfnis vor.
Wenn eine solche verminderte Belastbarkeit besteht, ist sowohl die berufliche als auch die soziale Teilhabe beeinträchtigt. Vieles ist nicht mehr möglich. Oft scheitert die berufliche Widereingliederung und auch im privaten Umfeld ist es nicht möglich Freunde zu treffen, ins Restaurant zu oder Shoppen zu gehen. Lärm wird in den meisten Fällen kaum noch ertragen. Autofahren ist nicht mehr möglich, auch im Sinne der sog. Vorsorgepflicht.
Fast alle Patienten:innen mit der Diagnose Long-COVID berichten uns von einer verminderten kognitiven Belastbarkeit – neben einer verminderten körperlichen Belastbarkeit. Besonders wichtig ist hier, dass die Betroffenen nicht bis an ihre Leistungsgrenze gehen oder darüber hinweg, sondern rechtzeitig erkennen, dass die Konzentration nachlässt und sie dann eine Pause machen. In unserer Therapie lernen Betroffene Anzeichen einer Überlastung rechtzeitig zu erkennen, um dann einlenken und entgegen lenken zu können. Wichtige Therapiebausteine sind hier Resilienz und Achtsamkeit.
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