Neuropsychologie, Resilienz und Longcovid

Die COVID-19-Pandemie hat nicht nur unmittelbare gesundheitliche Folgen mit sich gebracht, sondern auch langfristige – oft als „Long-COVID“ oder (Post-COVID“ bezeichnet. Long-COVID beschreibt eine Reihe von Symptomen, die Wochen oder Monate nach der Erstinfektion andauern und sowohl körperliche als auch kognitive und psychische Auswirkungen haben können.

Wir betreuen eine Vielzahl von Patient*innen in unseren Praxen. Nachdem wir die kognitiven Einschränkungen im Rahmen einer ausführlichen neuropsychologischen Diagnostik objektiviert haben, empfehlen wir häufig eine neuropsychologische Therapie. Neben unserer klassischen neuropsychologischen Therapie kommen auch Inhalte aus den Themenfeldern Resilienz und Achtsamkeit zum Einsatz. Sie stellen neben dem Pacing wertvolle Therapiebausteine dar, die wir alle nicht mehr missen möchten.

Resilienz, die Fähigkeit, sich von Widrigkeiten zu erholen oder sich trotz ihnen zu entwickeln, spielt eine entscheidende Rolle für Menschen, die unter Long-COVID konfrontiert sind. Dieses Konzept der psychischen Widerstandsfähigkeit kann in diesem Kontext auf verschiedene Weisen betrachtet werden:

  1. Anpassungsfähigkeit: Menschen mit Long-COVID müssen oft ihre Lebensgewohnheiten und Erwartungen anpassen (Stichwort Pacing). Die Fähigkeit, sich flexibel an veränderte Umstände anzupassen, kann das Wohlbefinden steigern und zur Genesung beitragen.
  2. Ressourcen aktivieren: Eine wichtiger Baustein ist das Aktivieren von Ressourcen und Schutzfaktoren. Was tut gut? Was wirkt sich positiv auf aus?
  3. Soziale Unterstützung: Wie bei vielen chronischen Erkrankungen kann die Unterstützung durch Familie, Freunde und Gemeinschaft maßgeblich zur Bewältigung von Long-COVID beitragen. Gemeinschaften und Selbsthilfegruppen können Informationsaustausch, Empathie und Verständnis bieten. EinAustausch mit anderen Betroffenen ist enorm wichtig.
  4. Achtsamkeitspraktiken: Angesichts der Unsicherheit und der oft unvorhersehbaren Natur von Long-COVID-Symptomen können Achtsamkeit und Meditation helfen, Angstzustände zu reduzieren und das emotionale Gleichgewicht zu wahren.
  5. Anerkennung und Akzeptanz: Die Anerkennung des eigenen Zustands und das Zulassen von Gefühlen, ohne sich von ihnen überwältigen zu lassen, sind Schlüsselkomponenten der Resilienz. Dies ermöglicht eine proaktivere Herangehensweise an die eigene Gesundheit und das Wohlbefinden.

Durch die Kombination von innerer Stärke, externen Ressourcen und angepassten Bewältigungsstrategien können Betroffene einen Weg zur Erholung und zur Verbesserung ihrer Lebensqualität finden. Gerne helfen und unterstützen wir dabei!

1707 2560 Claudia Armgardt

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