Grenzen setzen

Ein Großteil der Menschen mit einer Verletzung oder Erkrankung des Gehirns kennt das Gefühl, nicht mehr so belastbar zu sein wie früher. Umso wichtiger ist es, zu lernen, mit dieser reduzierten Belastbarkeit gut umzugehen. Dazu gehört es, die eigenen Grenzen realistisch einschätzen zu können und Überlastungszeichen frühzeitig zu erkennen und gegenzusteuern. Das bedeutet auch, im Zweifelsfall „nein“ zu sagen und sich abzugrenzen. Das fällt oft schwer, weil man sich beispielsweise verpflichtet fühlt und eine andere Person nicht im Stich lassen möchte oder weil man ein Ziel unbedingt erreichen und keine Abstriche machen will.  Nur über Selbstfürsorge und das Setzen klarer Grenzen, schafft man es, auch langfristig gesund zu bleiben.

Geeignete Strategien, um sich bei Überforderung abzugrenzen, sind:

  • den Wunsch nach Beendigung einer Tätigkeit oder einer Pause klar formulieren und dabei bleiben, auch wenn man zunächst auf Unverständnis stoßen
  • den Grund dafür kurz erläutern  (bei vertrauten Personen kann für die Zukunft auch ein umfassenderes Gespräch und eine ausführlichere Beschreibung der Situation sinnvoll sein)
  • sich für das Verständnis bedanken

In der neuropsychologischen Therapie nehmen die Themen „Überlastunganzeichen erkennen“ und „Grenzen setzen“ einen großen Raum ein. Besonders bei LongCovid-Betroffenen sind diese Themen sehr wichtig, weil jede „Grenzüberschreitung“ zu Rückschritten führen kann.

 

1640 924 Claudia Armgardt

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