Grenzen setzen: Warum es für die Gesundheit so wichtig ist

Grenzen setzen ist ein essenzieller Schritt, um langfristig gesund und leistungsfähig zu bleiben – insbesondere für Menschen mit einer Verletzung oder Erkrankung des Gehirns. Diese Personen stehen häufig vor der Herausforderung, dass ihre Belastbarkeit nicht mehr so hoch ist wie vor der Erkrankung. Das Akzeptieren und der Umgang mit dieser reduzierten Belastbarkeit sind entscheidend, um Überforderung und gesundheitliche Rückschritte zu vermeiden.

Das Setzen von Grenzen beginnt mit der Fähigkeit, die eigenen Möglichkeiten realistisch einzuschätzen. Dies schließt ein, Überlastungszeichen frühzeitig zu erkennen und entsprechend gegenzusteuern. Dazu gehört auch der Mut, im Zweifelsfall „nein“ zu sagen. Dieser Schritt fällt vielen schwer, sei es aus einem Gefühl der Verpflichtung gegenüber anderen, aus Angst, jemanden im Stich zu lassen, oder aus dem Wunsch heraus, eigene Ziele ohne Abstriche zu erreichen. Doch gerade diese Situationen erfordern es, sich selbst an erste Stelle zu setzen. Nur durch Selbstfürsorge und das bewusste Setzen klarer Grenzen ist es möglich, langfristig gesund zu bleiben und Rückschritte zu vermeiden.

Praktische Strategien, um sich vor Überforderung zu schützen, beinhalten klare Kommunikation. Dazu gehört:

  • Den Wunsch nach einer Pause oder Beendigung einer Tätigkeit klar formulieren. Bleiben Sie dabei, auch wenn Sie zunächst auf Unverständnis stoßen.
  • Einen Grund kurz erläutern. Bei vertrauten Personen kann ein ausführlicheres Gespräch hilfreich sein, um die Situation besser zu erklären.
  • Sich für das Verständnis bedanken. Dies schafft eine positive Atmosphäre und fördert das gegenseitige Verständnis.

In der neuropsychologischen Therapie sind diese Themen von zentraler Bedeutung. Besonders bei Long-Covid-Betroffenen ist das Erkennen von Überlastungszeichen und das konsequente Grenzen setzen essenziell. Jede Missachtung der eigenen Grenzen kann hier zu gesundheitlichen Rückschritten führen und den Genesungsprozess erheblich beeinträchtigen.

Grenzen zu setzen ist keine Schwäche, sondern ein Zeichen von Stärke und Selbstrespekt. Es ermöglicht nicht nur den Schutz der eigenen Gesundheit, sondern auch eine verbesserte Lebensqualität.

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