Kopfverletzungen im Sport werden noch immer häufig unterschätzt. Ob beim Fußball, Handball, Eishockey oder im Reitsport – eine Hirnerschütterung ist keine Bagatelle, sondern eine ernstzunehmende Funktionsstörung des Gehirns und Sportneuropsychologie wichtig!
In unserer neuropsychologischen Praxis unterstützen wir betroffene Sportler:innen dabei, sicher und gezielt wieder ins Training zurückzufinden – mit fundierter Diagnostik, individueller Therapie und engem Austausch mit Trainer:innen, Vereinen und ärztlichen Fachkollegen.
Was passiert bei einer Hirnerschütterung?
Eine Commotio cerebri (Hirnerschütterung) entsteht durch eine mechanische Erschütterung des Gehirns – etwa durch einen Aufprall, Sturz oder ein Schleudertrauma. Dabei kommt es zu funktionellen Störungen, meist ohne sichtbare strukturelle Schädigung im MRT oder CT.
Typische Symptome können sein:
- Konzentrations- und Gedächtnisstörungen
- Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit
- Licht- und Geräuschempfindlichkeit
- Reizbarkeit, emotionale Labilität
- Erschöpfung und Leistungseinbruch
Wichtig: Symptome können auch verzögert auftreten – manchmal erst Stunden oder Tage nach dem Ereignis.
Warum ist neuropsychologische Betreuung wichtig?
Nach einer Hirnerschütterung sollte niemals vorschnell wieder ins Training oder Spiel eingestiegen werden. Gerade im Leistungssport ist der Druck hoch – doch ein zu früher Wiedereinstieg kann schwerwiegende Folgen haben (z. B. Second-Impact-Syndrom, Langzeitschäden).
Die neuropsychologische Diagnostik und Begleitung liefert wichtige Antworten:
- Wie stark ist die kognitive Beeinträchtigung?
- Welche Bereiche sind betroffen? (z. B. Aufmerksamkeit, Reaktionsvermögen)
- Wie entwickelt sich die Genesung im Verlauf?
- Wann ist ein sicherer „Return to Play“ vertretbar?
Wie wir Sportler:innen unterstützen
In unserer Praxis bieten wir:
- Standardisierte Leistungstests zur Erfassung von Gedächtnis, Konzentration, mentaler Verarbeitungsgeschwindigkeit und Reaktionsfähigkeit.
- Verlaufskontrollen, um den Heilungsprozess gezielt zu beobachten.
- Return-to-Play-Entscheidungen in enger Abstimmung mit Ärzt:innen und Trainer:innen.
- Beratung zu Schonung, Belastungsaufbau, Copingstrategien und mentaler Gesundheit.
- Onlinebegleitung, um Athlet:innen ortsunabhängig zu begleiten.
Fallbeispiel aus der Praxis
Lena, 17 Jahre, Handballspielerin
Nach einem Zusammenstoß klagte Lena über Schwindel, Lichtempfindlichkeit und Konzentrationsprobleme. In der Testung zeigten sich Einbußen der Reaktionszeiten, bei der geteilten Aufmerksamkeit und im Arbeitsgedächtnis. Wir begleiteten sie über sechs Wochen mit Verlaufstests und psychoedukativen Einheiten. Dank gezielter Schonung, angepasstem Belastungsaufbau und regelmäßiger Kontrolle konnte sie kontrolliert in den Trainingsbetrieb zurückkehren – ohne Rückfall. Heute spielt sie wieder auf ihrem alten Niveau.
Schutz fürs Gehirn – Leistung durch kluge Pausen
Hirnerschütterungen verdienen ernsthafte Beachtung – nicht aus Angst, sondern aus Verantwortung. Die neuropsychologische Betreuung hilft, Risiken zu minimieren, Symptome richtig zu deuten und Sportler:innen sicher zurück in ihre Leistungsfähigkeit zu führen.
Sie trainieren mit Jugendlichen, betreuen ein Sportteam oder haben eine Kopfverletzung erlitten? Sprechen Sie uns gern an – wir beraten Sie individuell und sportnah: Kontakt und Standorte